Unternehmertum und Fitness
Diesen Artikel schreibe ich gerade im Zimmer eines Hotels im Gasteiner Tal. Denn ich absolviere hier gerade eine Gesundheitswoche, ein Prophylaxeangebot meiner Krankenversicherung. Und genau das inspiriert mich, Sie zu diesem wichtigen, aber oft übersehenen Erfolgsthema im bereich Unternehmertum einzuladen.
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Wer ist Ihr wichtigster Mitarbeiter?
Sofern Sie Einzelunternehmer oder Selbstständiger sind, werden Sie sich diese Frage schnell beantworten können. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, werden Sie allerdings vielleicht schon ein wenig ins Nachdenken kommen, ggf. die einzelnen Mitarbeiter abwägen und sich möglicherweise für einen von ihnen entscheiden.
Aber sicher ahnen Sie es schon: Der wichtigste Mitarbeiter Ihres Unternehmen sind Sie. Und zwar zumindest solange, bis es Ihnen gelungen ist, Ihr ganz persönliches Unternehmertum so zu gestalten, dass Ihr Unternehmen Sie praktisch nicht mehr braucht, also mehr oder weniger von alleine funktioniert. Meiner Erfahrung nach sind aber die meisten Unternehmer, was das angeht, längst nicht so weit.
Gehen wir also erst einmal davon aus, dass Ihr Unternehmen Sie als Unternehmer, aber vielleicht auch als denjenigen, der zumindest manche Tätigkeiten für die Kunden ausführt, unbedingt braucht. Bereits eine kürzere Urlaubsreise stellt für viele Unternehmer eine Herausforderung da, die diese nur dank Smartphone und Laptop in Verbindung mit dem WLAN des Hotels realisiert bekommen. (Das dabei die gewünschte Entspannung auf der Strecke bleibt, wissen wir alle).
Achten Sie darauf, dass es Ihrem wichtigsten Mitarbeiter gut geht?
Vielleicht beantworten Sie sich selber die Frage, ob Sie bereits heute darauf achten, dass es Ihnen als dem wichtigsten Mitarbeiter Ihres Unternehmens wirklich gut geht. Und: Was tun Sie dafür, dass es Ihnen auch in der Zukunft so geht, dass Sie auch in 20 oder 30 Jahren noch vital, fit und leistungsfähig sind?
Unternehmertum – vergessen Sie sich nicht dabei
Unternehmertum ist fordernd, bisweilen auch überfordernd. Unternehmer arbeiten in der Regel deutlich mehr als Angestellte, machen weniger Urlaub und nehmen sich bei Krankheit nur dann eine Auszeit, wenn es gar nicht anders geht. Vermutlich geht es Ihnen da ebenso wie mir ;).
Aber Unternehmersein macht eine Menge Spaß und Freude, man kann sich mit selbst gewählten Aufgaben befassen und mit den Themen, die einen am meisten interessieren. Und mancher Unternehmer (dazu gehöre ich auch) schaut dann bisweilen zu wenig auf die Uhr, vergisst die Zeit und am Ende kommt dann die Regeneration letztendlich schlicht zu kurz.
Als Mann sind Sie besonders gefährdet
Während Frauen – und damit auch Unternehmerinnen – über eine ausgeprägtere Körperwahrnehmung und damit auch über mehr Verantwortung für den eigenen Körper verfügen, sieht es bei Männern oft anders aus.
Viele Männer verstehen ihren Körper eher wie eine Maschine, die zu funktionieren hat und der man bei Defekten eben mit klaren Maßnahmen beikommen kann.
Sie sind oft risikobereit, nehmen wenig Rücksicht, gehen mit ihren Ressourcen nicht selten so um, als wären diese unerschöpflich. Eben starke Männer…
Ich weiß natürlich nicht, was davon auf Sie zutrifft.
Aber ich kenne mich und meinen Weg. Schließlich habe ich mich selber als so ein starker Mann gefühlt, die Begrenztheit meiner Ressourcen sehr lange nicht wahrgenommen und zumeist “aus dem Vollen geschöpft”. Selbst als die ersten Zeichen dafür auftauchten, dass mein System von Körper und Geist mehr Beachtung, mehr Regeneration und Rücksichtnahme verlangt, habe ich diese Signale noch eine geraume Zeit lang erfolgreich ignoriert.
Irgendwann kommen dann „die Einschläge näher“
Mir ging es dann so, dass ich die Konsequenzen meines Handelns nicht mehr ignorieren konnte, mein Körpersystem machte nunmehr immer vehementer auf sich aufmerksam und forderte sein Recht.
Allerdings kommen diese Signale oft dann mit bisweilen sogar chronischen Erkrankungen oder Ausfallerscheinungen. Das kann die Wirbelsäule betreffen oder das Herz, zwei wichtige Indikatoren dafür, dass irgendetwas gar nicht mehr stimmt. Aber es gibt natürlich auch andere Bereiche des Körpers, die dann mit “Fehlfunktionen” auf jahre- oder jahrzehntelangen Missbrauch reagieren.
Und irgendwann werden diese Reaktionen so stark, dass Sie diese bei Ihrem allerwichtigsten Mitarbeiter nicht mehr ignorieren können.
Jeder Raubbau, den man als Unternehmer am eigenen Körpersystem begeht und den man in jüngeren Jahren nicht bemerkt und infolgedessen lange ignoriert, rächt sich! Und kann dann auch zu mehr oder weniger schweren Einschränkungen der Leistungsfähigkeit eben Ihres wichtigsten Mitarbeiters führen.
Und das kann in der Konsequenz sogar den Erfolg Ihres Unternehmens, im schlechtesten Fall sogar den Fortbestand Ihres Unternehmens bedrohen. Und das, da bin ich sicher, werden Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Da geht Einiges – aber nur wenn Sie Ihre Akkus auch immer wieder aufladen
Letztendlich verfügen wir über eine ziemliche Leistungsfähigkeit – aber nur dann, wenn wir uns die Zeit nehmen und die Mühe machen, dafür zu sorgen, dass sich unsere Akkus oder Energiespeicher auch immer wieder füllen. Vernachlässigt man das zu lange, entleeren sich diese immer mehr und lassen sich dann oft – wie der gealterter Akku am Handy, nicht mehr zur Gänze füllen.
“Aber Unternehmertum macht doch Spaß. Mein Tun empfinde ich gar nicht als Arbeit.”
Wenn ich mit Unternehmern über ihre Belastung, speziell ihre Arbeitsbelastung, rede, dann können diese das, was ich ihnen mitteilen möchte, oft kaum nachvollziehen. Und – klar – je voller und leistungsfähiger der eigene Akku (noch) ist, desto mehr glaubt man, dauerhaft “Bäume ausreißen zu können”.
Wer sich darum kümmert, dass es seinem gesamten System, also dem Körper und dem Geist ganzheitlich gut geht, hat hierfür mehr und länger die erforderliche Energie. Aber – wie gesagt – dafür sollten Sie mit Ihren Ressourcen haushalten und immer wieder für die notwendige Regeneration sorgen.
Meine 7 Tipps für Ihre Leistungsfähigkeit
Nachfolgend die aus meiner Sicht 7 wichtigsten Tipps für mehr Leistungsfähigkeit und deren langfristige Erhaltung. Wenn Sie diese bereits beherzigen, sind Sie perfekt unterwegs. Aber ich bin fast sicher, hier und dort gibt es sicher noch Optimierungspotenzial ;).
- Sorgen Sie für genug Schlaf. Die meisten Menschen benötigen ca. 7 – 8 Stunden, um wirklich erholt zu sein. Es gibt Morgen- und Abendmenschen, als Unternehmer können Sie Ihre Arbeitszeiten besser als die meisten Angestellten an Ihre Veranlagung anpassen. Tun Sie es bereits?
- Genügend Bewegung ist für Ihre Leistungsfähigkeit immens wichtig, die meisten Menschen haben davon aber viel zu wenig. Nicht ganz einfach, aber wirklich anstrebenswert ist es, täglich 10.000 Schritte zu gehen. Schaffen Sie sich einen Schrittzähler an. Sie werden sich wundern, wie dessen Ergebnisse zu mehr Aktivität motivieren können.
- Dazu sollte etwa 2 x je Woche ein Kraftraining kommen, damit Ihre gesamte Muskulatur in wirklich guter Verfassung ist und vor allem bleibt.
- Achten Sie auf Ihre Ernährung. Letztendlich ist das die Energie, die Sie ihrem Körper zu führen. Und je nach Qualität dieser Ernährung wird Ihr Körper darauf reagieren. Deshalb möglichst keine Fertigprodukte und kein Fastfood, am besten Bioprodukte wählen. Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf die Frische.Ein wichtiger Tipp: Wir essen alle deutlich zu viel Zucker. Das hängt auch damit zusammen, dass sich der Zucker oft in Lebensmitteln verbirgt und trotz erheblicher Mengen nicht wahrgenommen wird. Verzichten Sie auf Zucker und achten Sie auf den “versteckten” Zucker.
- Jeder Angestellte hat bei uns ca. 5 – 6 Wochen Urlaub. Wie steht es da mit Ihnen?Sie sollten darauf achten, dass Ihnen die Regeneration in ausreichendem, besser, natürlich in gutem Maße gelingt. Das bedeutet, dass Sie sich zumindest 4 Wochen Urlaub zugestehen sollten – und zwar mit möglichst wenig Störung durch Ihr Unternehmen. Also Handy und Computer soweit wie irgend möglich ausstellen.Streben Sie eine Urlaubslänge von zumindest 2 Wochen am Stück an. Alles, was kürzer ist, zeigt normalerweise keine nachhaltige Wirkung.
- Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kopf auch mal mit anderen als fachlichen und unternehmerischen Themen befasst. Auch wenn Sie diese Materie natürlich fasziniert. Ein Besuch im Kino oder im Theater, ein Museumsbesuch, ein Buch etc. bringen oft die Abwechslung und Impulse, die Sie brauchen.
- Achten Sie auf Ihre Gedanken und deren Qualität. Gedanken können beflügeln, aber auch bremsen oder gar runterziehen. Letztendlich bestimmen Ihre Gedanken Ihre Wahrnehmung der Welt und die Ergebnisse, die Sie erreichen werden. Eine gute “Gedankenhygiene” ist daher auch für Ihren Erfolg als Unternehmer wesentlich, bisweilen sogar entscheidend.
Vielleicht denken Sie ja jetzt, dass Sie das alles so oder ähnlich schon mal gehört haben.
Klar, genauso geht es mir auch hier in der Gesundheitswoche. Allerdings bewirkt diese für mich ebenso Impulse, einige meiner Angewohnheiten zum besseren zu verändern und langfristig mein Wohlbefinden und damit auch meinen Erfolg zu steigern.
Und genau das sollten diese Gedanken hier vielleicht bei Ihnen auslösen. Vielleicht kennen Sie ja diesen Spruch, der abgegriffen und dennoch so wahr ist: Zwar ist Gesundheit nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
Mein Vorschlag: Wählen Sie sich einen der angesprochenen Tipps aus und setzen Sie diesen noch heute und dann regelmäßig um. Wie wäre das? Und zwar am besten jetzt gleich!
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Bilder: Pixabay