Unternehmensmission – das sollten Sie wissen
Als Unternehmer oder auch als Selbstständiger ist es Ihr Bestreben, Ihr Unternehmen zu entwickeln und weiterzubringen, mehr Kunden und attraktivere Aufträge zu bekommen und letztendlich erfolgreicher zu werden.
Aber was sind für Sie eigentlich letztendlich die Motive, die für Sie wirklich dahinter stecken? Was ist Ihre Unternehmensmission?
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Vielleicht denken Sie jetzt, dass ich da eine mehr als eigenartige Frage stelle. Möglicherweise meinen Sie, dass sei doch alles klar….
Schließlich wollen Sie aus den Einkünften als Unternehmer Ihr Leben finanziell bestreiten, für Ihre Familie sorgen, vorsorgen, ein Vermögen aufbauen. Und natürlich gibt es diverse Verpflichtungen, denen Ihr Unternehmen nachkommen muss, z.B. die Gehälter der Mitarbeiter zahlen, Miete, Leasing und vielleicht gilt es auch noch eine Fremdfinanzierung abzutragen.
All das ist natürlich richtig und trifft dennoch nicht wirklich den Kern. Denn das sind – letztendlich – immer Verpflichtungen Ihres Unternehmens.
Es geht um Ihre Motive als Unternehmer
Hier soll es darum gehen, warum Sie als Unternehmer das tun, was Sie tun. Also, welche Motive für Sie letztendlich hinter Ihrem unternehmerischen Tun stecken.
Als Unternehmer haben Sie die Chance, Ihr Unternehmen selber zu konzipieren, zu entwickeln und zu prägen. Sie geben Ihrem Unternehmen die Richtung, bestimmen über das Leistungsangebot, wer die Kunden sein sollen und wie sich Ihr Unternehmen entwickeln soll. Sie sind also nicht – wie die meisten Angestellten – fremdgesteuert, sondern Sie steuern sich selber.
Unternehmer sein – Chance und Herausforderung zugleich
Das ist – wenn man es positiv sieht (und das sollten Sie natürlich) – eine Riesenchance. Und gleichzeitig ist das aber oft auch eine sehr große Herausforderung.
Denn es gibt niemanden, der Ihnen als Unternehmer sagt, in welche Richtung es gehen soll oder der sich letztendlich dafür interessiert, was Sie als Unternehmer so genau unternehmen. (Eine Ausnahme kann Ihre Bank sein, aber es wäre besser, Sie sind hier keine Rechenschaft schuldig.)
Sie müssen also als Unternehmer selber die Richtung bestimmen, in die sich Ihr Unternehmen entwickeln soll oder – besser – in die Sie Ihr Unternehmen entwickeln wollen. Und damit stellt sich dann natürlich die Frage, wohin es gehen soll.
Viele Unternehmer kennen ihre Unternehmensmission nicht
Viele Unternehmer, die ich frage, warum sie wollen, dass es ihr Unternehmen gibt, können sich die Frage nicht wirklich beantworten. Die meisten Unternehmer vereint noch, dass sie selbstbestimmt agieren wollen und niemanden “vor der eigenen Nase wollen”.
Aber das ergibt ja keine klare Richtung, denn dieses Ziel kann man mit einer Imbisskette, einem erfolgreichen Handwerksunternehmen oder einem Unternehmen für hochkomplexe IT-Lösungen gleichermaßen erreichen.
Selbstverständlich ergibt sich die grundsätzliche Branche zumeist aus den beruflichen Vorerfahrungen, dennoch bleibt das Spektrum weit. Und genauso weit “positionieren” viele Unternehmer dann auch Ihr Unternehmen mit dem Ziel, “möglichst viel Geschäft mitzunehmen”.
Dann wird das Unternehmen entsprechend der sich jeweils bietenden Marktchancen ausgerichtet, bekommt aber so leider nie ein wirklich klares Profil.
Das Problem: Solche Unternehmen werden selten wirklich perfekt in einem Bereich, geben ihren Kunden selten den perfekten Nutzen, machen in der Regel nicht das perfekte Angebot. Und wer nicht als besonders wahrgenommen wird, wird auch immer nur durchschnittliche Honorare für die eigene Leistung erlösen können. Und das ist Ihnen sicherlich ganz und gar nicht gleichgültig.
Übrigens: Inhaltlich gilt all das nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Selbstständige. Nur, wer weiß, wo er mit dem eigenen Einpersonen-Unternehmen Spitze sein will, wird auch herausragend und erzielt dann auch ebensolche Ergebnisse bei seinen Kunden.
Sie sollten unbedingt wissen, warum Sie tun, was Sie tun
Sie sollten also als Unternehmer unbedingt ganz genau wissen, warum Sie Ihr Unternehmen das tun lassen, was Sie es gerade tun lassen oder künftig tun lassen wollen. Also Ihre Unternehmensmission kennen.
Ich behaupte, dass Sie den immateriellen Grund hinter Ihrem Tun benötigen, Ihr Motiv oder – anders ausgedrückt – Ihre Mission dahinter. Dabei geht es vordergründig nie um den (natürlich auch wichtigen) wirtschaftlichen Erfolg, sondern es geht – wenn Sie so wollen – um etwas Höheres.
Denn dieses “Höhere”, letztendlich Ihre Unternehmensmission, ist der wahre Grund für Ihr Handeln, der wahre Antrieb für das, was Sie als Unternehmer mit Ihrem Unternehmen tun. Wenn Sie sich die Frage nach diesem “höheren” Motiv Ihres unternehmerischen Handelns beantworten können, sind Sie mit Ihrem Unternehmen mental wirklich perfekt aufgestellt.
Wenn Sie sich diese Frage noch nicht beantworten können, ist das natürlich erst einmal kein Problem, denn nachfolgend kommen Sie sicher mehr “auf Ihre Spur”.
Aus meiner Erfahrung gibt es letztendlich nur wenige Motive, die – natürlich mit individuellen Inhalten und Prioritäten – den letztendlichen Beweggrund hinter unternehmerischem Handeln darstellen.
Klarheit zahlt sich wirklich aus
Wenn Sie sich Ihrer Unternehmensmission wirklich klar sind, werden Sie künftig viel zielgerichteter und fokussierter agieren. Diese Klarheit wird Sie unmittelbar dabei unterstützen, als Unternehmer mit Ihrem Unternehmen mehr zu erreichen und erfolgreicher zu werden. Das Schöne dabei ist, dass sich dieser Mehrerfolg – zumindest zum Teil – sogar fast automatisch einstellen wird.
Denn wenn Ihnen klar ist, wo Sie als Unternehmer wirklich hin wollen, dann wird sich nicht nur Ihr bewusstes Handeln verändern. Noch viel wichtiger ist, dass Sie mit der Zeit immer mehr auch unbewusst Ihr unternehmerisches Ziel konsequent und mit positiver Energie verfolgen. Wenn Sie sich bewusst machen, dass wir im wesentlichen aus unserem Unterbewusstsein agieren, dann wird deutlich, warum es so wichtig ist, hier die eigenen Motive wirklich präzise zu kennen.
Motiv 1: Gestaltungsfreiheit und Unabhängigkeit
Sehr wichtig ist für viele Unternehmer und Selbstständige die Gestaltungsfreiheit und Unabhängigkeit, die Freiheit, Tun und Lassen zu können, was sie wollen. Vermutlich geht es Ihnen da ähnlich wie den meisten Unternehmern und auch Ihnen ist das sehr wichtig.
Schaut man aber hinter die Kulissen, dann ist es oft nicht so weit her mit dieser Gestaltungsfreiheit und Unabhängigkeit.
Selbstständige stecken oft in ähnlichen Strukturen und sehen sich vergleichbaren Anforderungen wie Angestellte gegenüber. Unternehmer lassen sich nur zu oft von den Gegebenheiten und den Verpflichtungen, denen sie sich gegenübersehen im Unternehmen, bei Kunden und auch Mitarbeitern, in Beschlag nehmen.
Meines Erachtens ist es immer wichtig, sich der eigenen Freiheit, die einem als Unternehmer so wichtig ist, wirklich bewusst zu bleiben und auch dafür zu sorgen, dass dieses hohe Gut der Freiheit tatsächlich bei eigenem alltäglichen unternehmerischen Tun zu seinem Recht kommt.
Motiv 2: Die eigene Mission
Viele Unternehmer finden irgendwann in ihrem Berufsleben heraus, wofür sie sich inhaltlich engagieren wollen. Mit der Zeit kommen immer mehr Kompetenzen, Qualifikationen und Erfahrungen zusammen und führen – richtig miteinander kombiniert – zu einem unternehmerischen Angebot, dass die Probleme einer genau definierten Kundengruppe optimal löst.
Dahinter steckt bei vielen Unternehmern oft auch das Bedürfnis oder zumindest die Erkenntnis, mit dem eigenen unternehmerischen Tun die Welt ein wenig zu verändern bzw. zu verbessern. Es geht also bisweilen auch um Sinn hinter dem unternehmerischen Tun und vielleicht auch darum, ein paar Spuren des eigenen Tuns zu hinterlassen.
Diese Überlegungen findet man häufig bei Unternehmern, die in einem oder mehreren Bereichen über die Zeit eine besondere, oft sehr fundierte Expertise erworben haben und aus diesem Expertenstatus heraus dann auch Unternehmer werden.
Diese Unternehmer interessiert ihr Expertenthema gerade zu Anfang oft sehr stark, mit der Zeit und mit wachsender Unternehmensgröße sollten dann unternehmerische Themen (“am Unternehmen arbeiten”) immer mehr in den Fokus rücken, wenn das Unternehmen erfolgreich wachsen soll.
Nicht selten fällt es Unternehmern, die aus diesen Motiven ihr Unternehmen gegründet haben, relativ schwer, die eigene Fachlichkeit zu verlassen und wirklich zum Unternehmer zu werden.
Motiv 3: Unternehmer-sein als Beruf
Unternehmer-sein ist letztendlich ein eigener Beruf, der – wie jeder andere Beruf – besondere Kompetenzen und Stärken erfordert und den man – zumindest in letzter Konsequenz – auch losgelöst vom Geschäftszweck des jeweiligen Unternehmens ausüben kann.
Auch wenn ich das statistisch nicht belegen kann, sind die meisten Unternehmer mit kleinen Unternehmen zumeist stark IN ihren Unternehmen engagiert (oft geht das auch nur schwer anders) und kriegen häufig dann nicht die Kurve zum wirklichen Vollzeit-Unternehmer, der AM Unternehmen arbeitet.
Unternehmer, die sich wirklich für den Beruf des Unternehmers entschieden haben, bauen oft mehrere Unternehmen auf, verkaufen diese dann oder beauftragen geeignete Manager, diese weiter zu entwickeln und zu führen. Denn ihr Interesse gilt dann oft schon anderen unternehmerischen Herausforderungen und sie planen und verwirklichen als Unternehmer immer wieder neue Pläne, konzipieren neue Unternehmen, sind dann oft Mehrfach- oder Multiunternehmer.
Vielleicht überprüfen Sie sich selber, was Ihr “Höheres” hinter Ihrem Unternehmertum ist, welches Ihr Beweggrund ist oder welche der Beweggründe für Sie in Betracht kommen. Und natürlich geht es dann auch darum, was Ihre ganz konkreten Motive dahinter sind.
Denn erst wenn Sie diese wirklich kennen, werden Sie aufgrund eben dieser Erkenntnis viel authentischer, kongruenter und konsequenter entsprechend Ihrer individuellen Motive und Ihrer persönlichen Ziele als Unternehmer agieren.
Damit werden Sie zielgerichteter und mit mehr Energie vorgehen und das, was Sie wollen, verfolgen und umsetzen. Stellen Sie sich vor, wieviel mehr Energie und Dynamik Sie in Ihr Tun und damit in Ihr Unternehmen bringen werden und wie das die Entwicklung Ihres Unternehmens beschleunigen wird.
Seien Sie versichert, es ist mehr als lohnend, hier in die eigene Klarheit zu investieren, sich die Zeit zu nehmen und herauszufinden, warum man das macht, was man macht.
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Bild: Pixabay